Bild: Unsplash, Alles Gomes
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Der Diplom-Volkswirt und Organisationsentwickler Al Weckert (empathie.com) berät unter anderen Kliniken, Pflegeeinrichtungen, soziale Träger und Wirtschaftsunternehmen zu Themen wie Emphatische Führung, Persönlichkeitsentwicklung, Gewaltfreie Kommunikation, Change-Prozesse und Konfliktmanagement. Er hat für das Feedback-Geben eine eigene Methode entwickelt, die die Gewaltfreie Kommunikation (GfK) mit einbezieht. Wir haben mit ihm ein Interview zum Thema Feedback geführt!
Es ist nicht die Ausbildung oder die Erfahrung, die Menschen in ihrem Beruf gut sein lässt. Viel entscheidender ist, ob sie sich regelmäßig Feedback zu ihrer Arbeit geben lassen und wie sie auf dieses Feedback reagieren.Al Weckert
Beginnen Sie zunächst mit der Frage, ob das Feedback er- wünscht ist. Wenn Ihr Gegenüber kein Feedback möchte, sollten Sie auch nicht dazu nötigen. Außer wenn Sie aus Ihrer Rolle heraus Feedback geben müssen. In diesem Fall empfehle ich zu fragen, ob Zeitpunkt und Umstände für das Feedback passen.
Beziehen Sie sich bei jedem Punkt Ihres Feedbacks auf konkrete Beobachtungen. Das gilt gleichermaßen für Positives wie Negatives. Beginnen Sie mit positivem Feedback, sonst besteht die Gefahr, dass diese Aspekte vergessen werden. Worüber haben Sie sich gefreut? Was soll die*der Feedback-Empfänger*in beibehalten? Was haben Sie konkret beobachtet?
Sprechen Sie anschließend über die Dinge, die Ihnen nicht gefallen haben und die Sie ändern möchten. Formulieren Sie Ihre kritischen Anmerkungen in Form von Ich-Botschaften und beziehen Sie sich auf konkrete Beobachtungen. Teilen Sie Ihrem Gegenüber mit, welche Gefühle Ihre Beobachtungen bei Ihnen ausgelöst haben und um welche Bedürfnisse es Ihnen geht. An dieser Stelle können Sie auch Veränderungswünsche äußern.
Fragen Sie die*den Feedback-Empfänger*in, wie es ihr*ihm mit dem Gehörten geht. Möchte sie*er einen Ratschlag von Ihnen annehmen oder ist der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen, weil sie*er Ihnen zunächst ihre*seine Sicht der Dinge mitteilen möchte? Schließlich ist Ihre Beziehung keine Einbahnstraße. Letztendlich sollte man als Feedback-Geber*in nicht den Anspruch erheben, alleinig im Besitz der Wahrheit zu sein, sondern Bereitschaft signalisieren, ebenfalls eine Rückmeldung zu empfangen. Nur so kann ein Dialog auf Augenhöhe ent- stehen. Ein Geben und Nehmen – so funktioniert Feedback.
Der Diplom-Volkswirt und Organisationsentwickler Al Weckert (empathie.com) berät unter anderen Kliniken, Pflegeeinrichtungen, soziale Träger und Wirtschaftsunternehmen zu Themen wie Emphatische Führung, Persönlichkeitsentwicklung, Gewaltfreie Kommunikation, Change-Prozesse und Konfliktmanagement.